Freiform Ferienhaus, Südtirol
Dieses außergewöhnliche Guesthouse gleicht einer Einladung, endlich einmal konsequent abzuschalten. Hier kann man gar nicht anders, man möchte nur dasitzen und aus dem Fenster schauen. Das hiesige Programm im Breitbildformat ist fesselnder als so mancher Film: ein Sommergewitter, das launische Spiel des Herbstwindes oder der erste Schnee – und man selbst mittendrin. Der Blick aus der gläsernen, 65 qm großen Naturwarte geht über das Tinnetal und offenbart die atemberaubende Berglandschaft der Südtiroler Alpen, sanftes Grün und Firmament. Die Gastgeber Martin Gruber und seine Frau Anita haben hier nichts dem Zufall überlassen. Als Architekt hat er das Gebäude so geplant, dass die Landschaft förmlich durch das Haus hindurchfließt. Die organische Freiform gleicht der Topografie ihrer unmittelbaren Umgebung und zwar so überzeugend, dass man als Gast mitunter gar nicht mehr weiß, wo die Grenzen zwischen Natur und Wohnraum verlaufen: Man möchte im sagenhaften Infinity-Bett liegend die Hand nach den Grashalmen ausstrecken! Die Innengestaltung wurde von Anita Gruber übernommen. Unter Verwendung hochwertiger Materialien wie Eiche oder Loden führte sie fort, was die weiche, geschwungene Form aus Glas und Stahlbeton vorgab. Mit einer bemerkenswerten Reduktion auf das Wesentliche fügt sich alles exakt in die Umgebung ein. Wie schön das wirklich ist, wird einem spätestens dann klar, wenn man im Winter am knisternden Kaminofen oder im Sommer auf der Terrasse sitzt und Zeuge der sich verändernden Licht- und Wetterstimmungen, von Tages- und Jahreszeiten wird. Sie transformieren diesen Ort, werden zu dessen Gestalter. So macht es also rein gar nichts, dass man in dieser Unterkunft keinen Fernseher findet. Er würde doch nur vom Tagträumen ablenken.
DAS MÖGEN WIR:
- Digital Detox – wenn das irgendwo möglich ist, dann hier (Wlan gibt es dennoch)
- Martin Grubers Begeisterung für Oscar Niemeyer ist schwerlich zu verkennen – er traf den berühmten Architekten sogar persönlich im Jahr 2007 in Rio de Janeiro
- Zwetschgen-, Birnen- und Apfelbäume umgeben das Haus und sorgen im Sommer für natürliche BeschattungÂ
- trotz riesiger Glasfronten mit fünf Schiebetüren muss man sich um seine Privatsphäre keineswegs sorgen: ein Außenvorhang lässt sich von innen ganz bequem elektrisch steuern
- das Herzstück des Badezimmers mit Freidusche ist ein selbst entworfener Betonwaschtisch und ein Spiegel, der fast die Form des Hauses wieder aufgreift
- wenn man mal doch nicht nach draußen schauen möchte (das wird nur ganz selten passieren), kann man sich an der erlesenen Bücherauswahl bereichern (vornehmlich aus den Gebieten – Achtung, Überraschung – Architektur, Design und Natur)
- der Kaminofen lässt sich um 360 Grad drehen, ein Holzkorb pro Tag ist inklusive
- bei Ankunft ist der Kühlschrank schon sorgsam gefüllt mit allem, was man für eine Südtiroler Marende braucht – eine Flasche Rot- oder Weißwein, je nach Belieben, gibt’s obendraufÂ
GUT ZU WISSEN:
- die schöne Küche ist ideal für Kaffee und kleine Gerichte, Anita und Martin empfehlen aber auch gern ihre Lieblingsrestaurants in der Umgebung
- für abendliche Lagerfeuerromantik (inkl. Grillrost) steht eine Feuerschale bereit
- das gläserne Refugium mit begrüntem Dach liegt unterhalb des Dorfes Verdings und ist eingebettet in die Natur auf dem Anwesen eines Bio-Bauernhofs – hier wohnen die Gastgeber selbst
- wer noch tiefer in die Schönheit der Umgebung eintauchen möchte, macht dies am besten wandernd oder mountainbikend, im Winter kann man rodeln oder auf geführten Skitouren die Gegend erkunden
- es lohnen sich Ausflüge ans Latzfonser Kreuz, zum Kloster Säben im schönen Städtchen Klausen oder der Besuch im Bergwerk Villanders
- Mindestaufenthalt sind vier Nächte
- bis zum 18.12. gilt der Eröffnungspreis, bei mehr als sieben Übernachtungen gewähren die Besitzer einen Rabatt von 10 %