Hotel Fregehaus Hotel, Leipzig
Das Fregehaus ist wohl das einzige Hotel, in dem knarzende Dielen und quietschende Türen zum Konzept gehören. Warum auch nicht? Schließlich zählt es zu einem der ältesten und schönsten Bauten der Leipziger Altstadt, es darf das. Ohnehin pflegt Gastgeberin Sabine Fuchshuber eine ganz besondere Beziehung zu Vergangenem. Die studierte Architektin legte großen Wert auf einen respektvollen Umgang mit dem Vorgefundenen. Darum ließ sie das im 16. Jahrhundert errichtete Gebäude mit jeder Menge Bedacht zum Hotel umbauen und erfüllte sich damit 2014 einen Lebenstraum. Es sollte so bleiben, wie es war und seinen historischen Charme behalten. Das ist ihr gelungen. Mit exzellentem Stilgefühl hat sie im Herzen Leipzigs einen Ort geschaffen, der die Spuren der Zeit erlebbar macht. Schweift man hier umher, so ist Geschichte allgegenwärtig: stuckverzierte Decken, antike Kronleuchter, riesige Gemälde, vergoldete Elemente wie Türklinken oder Fenstergriffe. Doch dann findet man auch das: moderne Eames-Sessel, Lampen und Mobiliar im stylishen Industrial Design. Ebendieser illustre Mix aus Alt und Neu ist es, was dem Fregehaus so viel Atmosphäre verleiht. Lässt man sich an einem der messingbeschlagenen Tische und auf den samtbezogenen Sitzen im Blauen Salon nieder, hat man zuweilen das Gefühl, ein kleines bisschen adelig zu sein. Man wäre wohl gar nicht weiter überrascht, würde hier gleich Goethe selbst mit einem Notebook unterm Arm durchmarschieren … Er gehörte tatsächlich zu den bekannten Persönlichkeiten, die in diesem Haus einst ein- und ausgingen. Kulturhungrige werden strahlende Augen bekommen, aber auch Familien und Kinder vermag das Team um die Gastgeberin rundum glücklich zu machen.
DAS MÖGEN WIR:
- die Geschichte des Hauses: sie reicht zurück ins Jahr 1535, als das Gebäude errichtet wurde, um 1706 erhielt es seinen barocken Stil; um 1780 erwarb es der Kaufmann und Namensgeber Christian Gottlob Frege – zu seinen Nachfahren gehört übrigens Campino, Frontmann der Toten Hosen
- die sorgsame Auswahl der Gastgeberin: Sabine Fuchshuber bestand darauf, dass viele Details aus früheren Zeiten erhalten bleiben (wie z.B. die mit Ziegeln ausgefachte Betondecke aus DDR-Tagen oder Fensterrahmen), so etablierte sie unterschiedliche Stilelemente und verlieh dem Hotel seinen besonderen Charakter
- die Aufteilung des Gebäudes: es besteht aus vier Flügeln, die um einen rechtwinkligen, wunderschön gestalteten historischen Innenhof angelegt sind; die Zimmer sind auf drei Etagen um den Hof verteilt
- die Einrichtung besteht aus vielen zufällig erstandenen alten Fundstücken wie die Türklinken vom Flohmarkt Â
- die erlesenen regionalen und saisonalen Lebensmittel sowie die selbstgemachten Spezialitäten, die ein typisches Fregehaus-Frühstück ausmachen – gegessen wird auf historischem Meissener und zeitgenössischem Thüringer Porzellan
- die herrlich bequemen, maßgeschneiderten Betten, in denen man sich wie Prinz oder Prinzessin fühlen kann
GUT ZU WISSEN:
- hier darf man eine Nacht bleiben, aber auch zwei Wochen oder drei Monate
- das Fregehaus liegt mitten im Zentrum Leipzigs – perfekt für kulturbegeisterte Städtereisende, denn es ist umgeben von Geschäften, Ateliers, Bars, Cafés, Restaurants und Galerien
- das Museum der bildenden Künste liegt direkt gegenüber, ca. einen Kilometer entfernt befindet sich das Naturhistorische Museum
- der Leipziger Zoo ist in 15 Gehminuten zu erreichen
- fünf Minuten vom Hauptbahnhof, eine Minute von der nächsten S-Bahn-Station entfernt
- Auerbachs Keller (spätestens hier wird man Goethes Geist begegnen), die Nikolaikirche und das Bach-Museum liegen in direkter Nähe
- das Hotel wurde bereits mehrfach ausgezeichnet (Michelin 2019, Varta-Führer Empfehlung 2021)
- eine Kooperation mit Fitness First ermöglicht es Gästen, für nur 10 € eine Tageskarte zu erwerben – das Studio liegt drei Minuten zu Fuß entfernt
- das Team um Sabine Fuchshuber hat immer Tipps parat, egal, ob es um Radverleih geht oder darum, wo man unbedingt gegessen haben muss
- Kinder und Familien sind immer willkommen (das Frühstück für die Kleinen kostet
5 €, für die Großen 12 €)
Fotos: Peter Eichler http://www.petereichler.com/